Deutz D9005 - Der Lebenslauf einer Rarität
Im Jahr 1967 verließ ein besonderer Schlepper die Kölner Deutz-Werke, die Rede ist vom Deutz D9005. Mit einem luftgekühlten 5.1l großen Sechszylinder-Saugmotor brachte es die Maschine auf 85PS Nennleistung. Sechs Töpfe und unter 100 PS? Das ist in Zeiten von Abgasnormen und Dieselfahrverboten undenkbar. Im Folgenden Artikel zeige ich Euch ein Exemplar, welches dem Zahn der Zeit getrotzt hat.
Deutz D9005 Allrad - Eine wahre Rarität
Nur ein knappes Jahr wurde er gebaut, der Deutz D9005. Insgesamt gab es von diesem Modell 271 Exemplare -Hinterrad- und Allradmaschine zusammengenommen. Uwe Böckmann besitzt die Nummer 234. Der Deutz D9005 galt seinerzeit als Meilenstein im deutschen Traktorenbau, gegenüber seinem Vorgänger, dem Deutz D8005, brachte er eine Menge Neuerungen mit sich. Dazu zählten ein völlig neues Getriebe, verbesserte Hydraulikleistungen und Hubkräfte sowie eine Reihen-Direkteinspritzung von Bosch. Sein Nachfolger, der Deutz D9006, kam Anfang des Jahres 1968 und brachte es in nur zwei Jahren auf 5.500 Einheiten.
Deutz D9005 und die Zuckerfabrik
Das Leben des Sechsenders begann 1967 in der "Westfälischen Lippe-Weser Zuckerrübenfabrik", wo der Traktor im Werksverkehr als Zugmaschine eingesetzt wurde. Vierzehn Jahre später kaufte ein Landwirt den Deutz von einem Händler für 16.500 DM.
Über 35 Jahre war der Traktor hier im Einsatz, auch als Modernere Technik den Fuhrpark ergänzte, hielt der Besitzer dem Deutz D9005 die Treue.
Motor, Getriebe und der neue Besitzer des Deutz D9005
Ende der 80er Jahre wurde der Motor überholt, gut zehn Jahre später hatte die Maschine einen Getriebeschaden. Auch dieser wurde fachmännisch instand gesetzt. Im Jahr 2016 erfüllte sich Uwe Böckmann dann endlich einen langersehnten Traum. Bereits als kleiner Junge spielte er mit einem Modell des Deutz D9005 und wusste, eines Tages würde er ihm gehören. In dreijähriger, mühevoller Arbeit wurde der Deutz komplett zerlegt und von Grund auf restauriert und neu aufgebaut. Der Betriebsstundenzähler der Maschine steht mittlerweile bei rund 17.000 Betriebsstunden, natürlich absolut nachweisbar! Der Schnellläufer erreicht eine Geschwindigkeit von 34 km/h, besitzt 540er und 1000er Zapfwelle, hat ein Kriechgang-Getriebe, Zugpendel, original Frontgewichte und die sehr seltenen hinteren Verstellfelgen, mit noch selteneren original Radgewichten. Ferner gibt es noch ein originales Fritzmeier-Verdeck, welches der Besitzer jedoch nicht mehr montieren möchte, da ihm sein Schlepper so am besten gefällt. Verständlich, oder?
Ein Deutz D9005 in bester Gesellschaft
Er reiht sich gut ein in die Sammlung von Uwe Böckmann, der Deutz D9005. Eine der wohl schönsten Art und Weise, sich einen Traum zu erfüllen.
Einsender und Besitzer der Maschine ist Uwe Böckmann, Die Fotos wurden aufgenommen und dem Eigentümer zur Verwendung zur Verfügung gestellt durch die VF Verlags Gesellschaft mit Ihrem Magazin Oldtimer Traktor.
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Kruse (Montag, 27 Dezember 2021 12:00)
Sehr schöne Maschine, habe den mit der Fahrgestellnummer 151
Mit freundlichen Grüßen
Franz-Josef Kruse
ZMskyuza (Freitag, 02 September 2022 12:20)
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ZMskyuza (Freitag, 02 September 2022 12:20)
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ZMskyuza (Freitag, 02 September 2022 12:21)
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ZMskyuza (Freitag, 02 September 2022 12:21)
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ZMskyuza (Freitag, 02 September 2022 15:11)
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Hans-Jürgen Heien (Montag, 26 Juni 2023 15:24)
Deine Sammlung ist eine Augenweide!
Habe selber den
15 er Deutz 1954
(Knubbel)
Manfred Persch (Montag, 04 Dezember 2023 20:23)
Bin stolzer Besitzer eines F2L514 von 1951.
Von so einem Gerät kann man sich niemals trennen.
Den gibst Du nicht her.