· 

Fendt 395 GTA und GHA - Freie Sicht mit Komfort

Fendt 390 und 395 GTA & GHA

Fendt stellte auf der Agritechnica 1989 in Frankfurt seinen neuen Geräteträger 395 GTA (85 kW/115 PS) vor. Der Schlepper war auch als GHA auch in der Hochradausführung erhältlich und wirkte, anders als vorherige Geräteträger groß und wuchtig. Aufgrund der geräumigen Kabine mit viel Glas und einem unteren Teil der Frontscheibe bietet der Schlepper eine großartige Rundumsicht mit Blick auf die Mittelbrücke und den Frontanbauraum.

Fendt 395 GTA
Hervorragende Sicht auf den Frontanbauraum im Fendt 395 GTA (Quelle: Classic Tractor Magazine)

Fendt hat sich bemüht, die Sicht im neuen Freisichttraktor möglichst wenig zu beeinträchtigen. Der Luftansaugstutzen befindet sich hinter dem rechten Kabinenholm und der Auspuff in einer Flucht mit dem linken Holm. Die seitlichen Holme sind besonders schmal und ein kleines Dachfenster ermöglicht den Blick auf den hochgeklappten Frontlader. 

Luftgekühlter Sechszylinder im Fendt 395 GTA/GHA

Fendt 395 GTA
Motor und Getriebe befinden sich beim Geräteträger unter der Kabine (Quelle: Hersteller)

Dem Sechszylinder-Deutz-Motor mit 115 PS wurden in der Praxis gute Werte attestiert. Für Wartungsarbeiten ließ sich die Kabine neigen und bot so einen guten Zugriff auf den Motor. Geschaltet wird über das bekannte Fendt-Getriebe mit 21 Vorwärts- und 6 Rückwärtsgängen. Im Vergleich zum 380 GTA verfügen der 390 & 395 GTA/GHA über ein Doppelbremspedal sowie eine elektrohydraulische Schaltung für Allradantrieb & Differentialsperre. Die Hochradversion unterscheidet sich äußerlich nur durch größeren Vorderreifen und die höhere Bodenfreiheit. Der Wendekreis wird ebenfalls etwas größer. Serienmäßig ist der Schlepper mit Fronthydraulik und 1.000er Frontzapfwelle ausgestattet. 

Fendt 395 GTA mit Schwingungstilgung

Fendt 390 GTA mit Säkombination
Fendt 390 GTA mit Säkombination (Quelle: Hersteller)

Besonders interessant war für damalige Verhältnisse die Schwingungstilgung des Hubwerks, die Fendt serienmäßig bei beiden neuen GTA-Typen anbot. Diese Ausstattung verhindert, dass Anbaugeräte bei Straßenfahrt zu stark pendeln. Die elektronische Hubwerksregelung (EHR) misst über den Kraftmessbolzen im Hubwerk die Stöße, die das Arbeitsgerät in der Dreipunkthydraulik ausführt. Wenn ein Schlag registriert wird, steuert die EHR in Sekundenbruchteilen dagegen, um die Stöße zu dämpfen. Die Schwingungstilgung wird über das EHR-Bedienpult aktiviert und senkt das Arbeitsgerät hinten um drei Prozent ab. Die Schwingungstilgung wird durch Leuchtdioden für "Heben" und "Senken" im EHR-Panel angezeigt

Zusammenfassend war der Fendt 395 GTA als Allrounder gedacht und für alle Arbeiten von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte einsetzbar. Die elektronisch gesteuerte Schwingungstilgung war eine echte Komfortbereicherung und noch heute sind die Freisicht-Traktoren begehrte Kandidaten auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0